Unverhältnismäßige Vernachlässigung der FDP in der Berichterstattung

MOZ, 20.06.2024, Oberhavel, Seite 4


Mit dem Vermerk „FDP neu im Parlament“ versucht die Märkische Oderzeitung (MOZ) heute ein Versäumnis auszubügeln, das keineswegs nur die Berichterstattung nach den Wahlen zum Europäischen Parlament und den Gemeindevertretungen betrifft. Schon im Vorfeld und während des Wahlkampfes fanden die Freien Demokraten in Oberhavel in den Artikeln kaum statt. Dies ist ein erschreckendes Zeugnis dafür, wie sehr Zeitungsredaktionen nur noch auf Verkaufszahlen schauen und dabei versäumen, ihrem Auftrag zur neutralen Berichterstattung nachzukommen.

Die Demokratie lebt von einer informierten Bürgerschaft, die auf eine ausgewogene und faire Darstellung aller relevanten politischen Kräfte angewiesen ist. Wenn jedoch eine etablierte Partei wie die FDP systematisch vernachlässigt wird, stellt dies die Grundsätze des journalistischen Ethos infrage. Eine solche Praxis kann das Vertrauen der Leser in die Medien erheblich beeinträchtigen und zu einer verzerrten Wahrnehmung der politischen Landschaft führen.

Die Verantwortung der Presse geht über bloße Auflagensteigerung hinaus. Sie hat die Pflicht, umfassend und unparteiisch zu berichten. Die wiederholte Vernachlässigung der Freien Demokraten durch die MOZ ist ein bedauerliches Beispiel dafür, wie weit sich manche Redaktionen von diesem Ideal entfernt haben. Besonders im Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlen in Brandenburg ist eine ausgewogene Berichterstattung von großer Bedeutung, um den Wählern eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten. Es bleibt zu hoffen, dass dies ein einmaliger Ausrutscher bleibt und die Medien ihrer wichtigen Rolle in unserer Demokratie wieder gerecht werden.

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