Pressemitteilung: Oberhavel im bildungspolitischen Blindflug

 


Es wird immer deutlicher, dass der Landkreis die Kontrolle über die Bildungslandschaft im Landkreis verloren hat. Unübersehbar ist: Die Kreisverwaltung hat keinen Plan mehr, wie sie die immer volleren Klassen in immer mehr Klassen pro Jahrgangsstufe noch unterkriegt. Und dieser Wahnsinn geht seit Jahren so.

Wir Freien Demokraten haben dies schon vor Jahren kritisiert. Bereits im Wahlprogramm 2019 haben wir neue Schulstandorte dort gefordert, wo Familien wohnen. Vor allem CDU und SPD haben in den letzten 20 Jahren diesen Bedarf verkannt. Sie tragen Mitverantwortung für die aktuelle Schulmisere. In Vorbereitung des Schulentwicklungsplans haben wir mit anderen Fraktionen darum gekämpft, realistischere Schülerzahlen von der Verwaltung zu bekommen.

Geredet wurde viel, passiert ist (zu) wenig. Der längst beschlossene Neubau der Oberschule in Velten scheint kein Thema mehr zu sein. Der wachsende Bedarf in Oberkrämer wird achselzuckend zur Kenntnis genommen. Bestehende Schulen quillen über, Schulleiter müssen sich gegen Forderungen wehren, dass die fortwährende Überbelegung unserer Schulen zur Regel wird.

Auch bei der Schulausstattung knirscht es: So ist an der Barbara-Zürner Oberschule an einen guten Sportunterricht nicht zu denken, weil Kreis und Stadt nicht zueinanderfinden. Und anstatt schnell neue Schulbauten zu errichten, vertut die Verwaltung ihre Zeit damit, sich mit Kremmen über Kapazitätserweiterungen an der Goethe-Oberschule zu unterhalten, die absolut unnötig sind.

Was wir brauchen ist eine klare Priorisierung: Neue Schulen und zwar schnell. Die geplante Schule in Schönfließ muss schnell geplant und gebaut werden, um das Marie-Curie-Gymnasium zu entlasten. Im Westkreis brauchen wir eine eigene Gesamtschule, um die anderen Gesamtschulen zu entlasten. Im Norden sollte die Oberschule Fürstenberg schnell aktiviert werden. Auch Oberkrämer muss endlich eine weiterführende Schule bekommen, insbesondere wenn jetzt zu den Zuzügen auch noch verstärkt Flüchtlinge im Ort untergebracht werden.

Und trotz dieser neuen Schulen werden an den bestehenden Schulen Erweiterungen nötig bleiben, um endlich wieder flächendeckend Fachunterricht ermöglichen zu können.

Die FDP fordert den Landkreis auf, endlich ein klares Konzept zu entwickeln, wie wir schnell möglichst viele neue Schulplätze bekommen können. Unsere Kreisfraktion hat daher den Landrat aufgefordert, sich rasch mit allen Fraktionen zusammenzusetzen. Vielleicht gelingt uns gemeinsam etwas mehr als das, was die Kreisverwaltung zuletzt nicht lösen konnte.

Uwe Münchow, Kreisvorsitzender FDP Oberhavel

Ralf Tiedemann, Bildungspolitischer Sprecher FDP Oberhavel


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